Wirtschaftlich vorteilhaft und ökologisch sinnvoll
Wärme gibt’s das ganze Jahr, darauf können Sie sich verlassen. Sonnenkollektoren sind mit jeder anderen Wärmeerzeugung kombinierbar, die in sonnenarmen Zeiten zum Zuge kommt und den fehlenden Teil deckt, z.B. Holzfeuerung, Wärmepumpe, Öl- oder Gaskessel. Solaranlagen gibt es als Kompaktanlagen oder als massgeschneiderte Anlagen, jenachdem wie hoch der Anteil an solarem Deckungsgrad sein soll.
Für Warmwasser und Heizungsunterstützung
Im Trend sind so genannte Kompaktsysteme – vorfabrizierte, steckerfertige Einheiten, die sämtliche Anlagekomponenten beinhalten. Die Vorteile liegen auf der Hand: geringer Planungsaufwand, schnelle Montage, aufeinander abgestimmte Bauteile, optimierte Betriebsweise, Service und Garantie aus einer Hand. Kompaktsysteme gibt es für Warmwasseranlagen sowie für Anlagen zur Heizungsunterstützung in Mehrfamilienhäusern.
Auch bei Kompaktsystemen ist das Zusammenspiel dreier Komponenten wichtig:
Der Sonnenkollektor
Der Absorber – das zentrale Element einer Sonnenkollektoranlage – ist ein schwarz beschichteter, mit Kanälen durchzogener Metallkörper. Dieser nimmt die Energie des Sonnenlichts auf und wandelt sie in Wärme um. Die Glasabdeckung und eine rückseitige Wärmedämmung verhindern, dass die eingefangene Energie wieder verloren geht. Im Absorber zirkuliert Wasser, das die Wärme zum Wasserspeicher transportiert. Die Sonnenwärme wird über einen Wärmetauscher an den Speicher abgegeben und für die Erwärmung des Brauchwassers oder die Zentralheizung genutzt. In sonnenarmen Zeiten garantiert eine automatische Zusatzheizung den Wärmekomfort. Ein Frostschutzmittel im geschlossenen Kollektorkreislauf verhindert das Einfrieren.
Der Speicher
Da Sonnenenergieangebot und Wärmenachfrage zeitlich selten übereinstimmen, wird die Sonnenwärme gespeichert. Bei Solaranlagen für das Warmwasser wird anstelle des konventionellen Wassererwärmers (Boiler) ein grösserer, mit den nötigen Anschlüssen und Einbauten ausgerüsteter Solarwassererwärmer eingesetzt. Bei einer Anlage im Einfamilienhaus fasst dieser Speicher zum Beispiel 300 bis 500 Liter. Bei Solaranlagen zur Heizungsunterstützung wird ein grösserer Speicher benötigt. In der Regel ist dann der Wassererwärmer in den Heizwasserspeicher integriert. Man spricht dann von einem Kombispeicher.
Die Steuerung
Die Regelung einer Solaranlage ist einfach. Das Regelgerät vergleicht die Temperatur im Kollektor mit derjenigen im Speicher. Ist diese im Kollektor wärmer als im Speicher, läuft die Umwälzpumpe: die Wärme kommt ins Haus. Sinkt die Kollektortemperatur unter die Speichertemperatur, schaltet die Pumpe aus. Gemessen wird die Speichertemperatur unten im Speicher, im kältesten Bereich. Dies erlaubt lange Betriebszeiten der Kollektoranlage. Spezielle Sicherheitsfunktionen schützen den Speicher vor Überhitzung. Bei ungenügender Wärmezufuhr von der Sonne schaltet die Steuerung automatisch auf die Zusatzheizung um.
Anwendungsbereich
Man unterscheidet zwei grundsätzliche Arten von Solar-Energie-Nutzung:
Solare Brauchwassererwärmung
In diesem Fall deckt die Sonne über 60% des jährlichen Energiebedarfs für das Warmwasser. Die fehlende Energie wird durch einen zweiten Wärmeerzeuger gedeckt. Dazu eignen sich alle bekannten Wärmeerzeuger wie Wärmepumpen, Oel- oder Gasheizkessel, Pelletsheizkessel usw. Es sind sogar „stand-alone“ Systeme mit Elektroheizeinsätzen möglich.
Warmwasser und Heizungsunterstützung
Sonnenkollektoranlagen, die zur Wassererwärmung und zur Raumheizung genutzt werden, decken mindestens 25% des jährlichen Energieverbrauchs für Warmwasser und Heizung. Im Sommer reicht die gespeicherte Sonnenenergie aus, um mehrtägige Schlechtwetterperioden zu überbrücken. Während der Heizperiode – insbesondere im Herbst und im Frühling – wird die Betriebszeit der konventionellen Heizung deutlich reduziert. Auch für diese Anwendung kommen zunehmend Kompaktsysteme auf den Markt.